SPEYER. Was rollt über den Kunstrasen und glitzert? Boulekugeln. Es verblüfft, sie über den Hockeyplatz kullern zu sehen. Doch sie rollen dort nicht versehentlich, sondern sind wie Hockeybälle Teil eines Ausbildungsprogramms des HC Blau-Weiß Speyer.
Der Verein beendet heute auf seiner Anlage auf dem Weiherhof den zweitägigen nachösterlichen Teil seines Hockeycamps für Mädchen und Jungen von neun und 14 Jahren. Zwischen dem 5. und 9. August folgt das viertägige Sommercamp.
Organisiert von dem international erfahrenen Spieler und A-Lizenz-Trainer Matthias Bechmann und geleitet mit dem ebenfalls als Nachwuchscoach tätigen Blau-Weiß-Kollegen Jochen Göltz (C-Trainer) und Bundesligaspieler Lukas Pfaff vom TSV Mannheim Hockey soll das Hockeycamp mehr bieten, als nur Training und Spiele.
Die Camps sollen den Kindern und den Trainern, „Gelegenheit geben, sich auch mannschaftsübergreifend besser kennen zu lernen, losgelöst vom normalen Trainingsbetrieb“ (Bechmann). „Der Spaß steht im Vordergrund“ fügt er hinzu..
Mit den in manchen Vereinen des Deutschen Hockey-Bundes üblichen Camps, zu deren Gestaltung der Verband nichts vorschreibt, will sich der HC Blau-Weiß Speyer auf den Weg machen zu einem Verein, der – so Matthias Bechmann – „wieder echtes Clubleben pflegt, sich als Gemeinschaft von Gleichgesinnten versteht und nicht nur als Kinder-Aufbewahrungsstätte auf Zeit“.
Der Dudenhofener, während der vergangenen Hallensaison auch Co-Trainer der Bundesliga-Herrenmannschaft des TSV Mannheim: „Durch einen guten Mix aus allen Alters- und Leistungsgruppen sollen sich die Kinder austoben können, neue Freundschaften schließen und sich hockeytechnisch weiterentwickeln. Sie werden vor Ort in gemischte Leistungsgruppen eingeteilt und haben wechselnde Trainer.“
Außer den Erwähnten sind das die aktuellen Nationalspieler Moritz Rothländer (nur Montag) und Nils Grünewald (Dienstag), beide vom TSV Mannheim, Lukas Pfaff, ehemaliger Junioren-Internationaler vom selben Verein, Louis Dick von Schott
Mainz, Celine Hochstetter (Bundeslilas-Torfrau des TSV Mannheim) sowie vom örtlichen Hockeyclub Isabell Brauch, Philipp Oswald und Bjarne Wemme.
Das heute endende Oster-Camp ist dazu gedacht, die Kinder für die neue Feldsaison fit zu machen und insbesondere spezielle Schlag- und Torschusstechniken zu schulen. Videoanalyse und eine Ballmaschine für das Torwart-Training tragen dazu bei.
Im Sommer-Camp können sich die Kinder in verschiedenen Sportarten austoben, außer im Hockey auch in Fußball, Tennis, Speedminton, Volleyball. Bechmann: „Zusätzlich bieten wir auch in diesem Camp Hockey-Techniktraining an, damit die Kinder sich individuell verbessern können. Daneben wird auch das freie Spielen nicht zu kurz kommen“. Beide Camps seien geeignet, „sich auch mannschaftsübergreifend besser kennen zu lernen – losgelöst vom normalen Trainingsbetrieb. Der Spaß soll im Vordergrund stehen“.
Was die erwähnten Boule-Kugeln angeht: Die aus gebogenem Stahlblech geformten Bällchen gleichen in ihrer Größe den aus Kunststoff bestehenden Hockey-Kugeln. Weil sie sie aber mit ihrem rund 700 Gramm wesentlich schwerer sind als die Hockey-Kugeln (rund 160 gr), ist der Umgang mit ihnen beschwerlicher.
Daher sind die gewichtigen Kugeln laut Trainer Pfaff „gut geeignet zum Dribbling-Üben mit Vor- und Backhand“, den beiden Seiten eines Hockeyschlägers.
Beim Umspielen der zehn in einer Reihe aufgestellten „Hütchen“ aus Kunststoff spornt er an: „Los jetzt, ein bissel zack-zack“. Finja nachher: „Mit den echten Kugeln ist es leichter“. /wk
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