Peter Merckel, Seniorchef der alteingesessenen Speyerer Stahlbaufirma Merckel und seit Jahrzehnten Mitglied im Speyerer Hockey-Club, wurde im Juni 80 Jahre alt. Seinen Geburtstag nahm Merckel zum Anlass, um anstatt von Geschenken Geldspenden für die Jugendabteilung des HC Blau-Weiss Speyer zu sammeln. Nachdem es sich Peter nicht nehmen ließ, am Ende den Betrag etwas aufzurunden, kam der stattliche Betrag von 2.500 Euro zusammen. Anlässlich einer Nachwuchs-Veranstaltung Mitte Juli auf dem Weiherhof bekam der neue 1. Vorsitzende des Vereins, Dr. Otto Hoerdemann, von Peter Merckel symbolisch einen Scheck über diese Summe überreicht.
Peter Merckel unterstützt mit dieser Aktion genau zur richtigen Zeit den Verein, den es wie so viele andere Sportvereine in der Corona-Krise nicht nur sportlich, sondern auch finanziell getroffen hat. Sind doch gerade im Coronajahr 2020/21 bei weiterhin laufenden Kosten viele Einnahmemöglichkeiten für Vereine weggebrochen, die oftmals ein großes Loch in die Vereinskasse reißen.
Merckel steht als Senior-Chef für ein über 300 Jahre altes Familienunternehmen in der Stahlbranche und als Sportler für glorreiche Zeiten im Pfälzer Hockeysport. Die Liebe zum Sport packte ihn schnell. Seine Mutter wollte ihren Jungen von der Straße haben und meldete ihn kurzerhand bei dem Verein am Weiherhof an. Sie hatte gehört, dass der HC ein sehr guter Club sei. Wie wahr! Und von nun an verbrachte er ab der Jugend bis hin zur 1. Mannschaft seine Zeit mit Hockeyschläger und Ball auf dem Gelände am Rhein.
Der gelernte Mittelfeldspieler und Stürmer Merckel trat in den 1960er und 70er Jahren gleich für drei pfälzische Traditionsvereine in der jeweils höchsten deutschen Spielklasse an. Zunächst begann er seine Hockeykarriere in der Oberliga bei seinem Heimatverein HC Speyer. Danach verpasste er nach einem Vereinswechsel mit dem Dürkheimer HC in der gleichen Liga nur knapp die Teilnahme an der deutschen Feldhockey-Meisterschaft, um dann etwas später 1977 mit der TG Frankenthal in der damals noch jungen Hallenbundesliga den Deutschen Meistertitel zu gewinnen. In dieser Mannschaft stand u. a. mit Olympiasieger Peter Trump sein Namensvetter, den er 1991 nach dem erfolgreichen Aufstieg in die 2. Feldhockey-Bundesliga als Trainer der 1. Herrenmannschaft der Blau-Weißen beerbte. Mit Peter Merckel ging es erfolgreich weiter. Die Mannschaft, in der auch sein Sohn Peter Merckel jun. spielte, schaffte ebenso in der Hallensaison 1991/92 den Sprung in die 2. Liga und konnte sich dort einige Jahre halten. Im Feld ging es leider nach nur einem Jahr in der 2. Liga wieder in die Regionalliga runter. Der Klassenerhalt wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, aber am Ende fehlten Erfahrung und etwas Glück, um gegen die arrivierten Gegner aus Frankenthal, Berlin, Baden-Württemberg und Hessen bestehen zu können.
Peter Merckel kehrte nach seinem Trainerengagement anschließend wieder zu seinem anderen Sport, dem Tennis zurück, dem er noch viele Jahre auf dem Weiherhof nachging.
Dies mitunter genauso lautstark wie auf oder neben dem Hockeyplatz – ein stiller Zeitgenosse war Peter Merckel im Sport nie und das entsprach auch nicht seinem Naturell. Stets hat er wenig Aufhebens um sich selbst gemacht. Seit Jahrzehnten unterstützt die Firma Merckel mit Sachleistungen den HCS, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Immer noch beeindruckt Merckel seine Gesprächspartner durch sein großes Fachwissen und verfolgt auch heute noch interessiert, was in der Bundesliga und im HC Speyer vor sich geht.
Der Name Merckel ist auch untrennbar mit der Geschichte des Speyerer Altstadtfestes verbunden. Viele Jahre lang öffnete die alte Schmiede in der Altstadt ihre Pforten nicht nur für die Mitglieder des Hockey-Clubs. Groß war die Trauer in Speyer, als die Familie Merckel vor ein paar Jahren beschloss, diese Tradition nicht weiter fortzuführen.
Mit inzwischen 80 Jahren ist Peter Merckel geistig und gesundheitlich immer noch voll auf der Höhe. Die Firma, sein Boxer-Hund Max, Frau Karin, mit der er seit 56 Jahren verheiratet ist (genau wie die Kinder Annette, Patricia und Peter ebenfalls ehemalige Hockeyspielerin) und die Enkelkinder halten ihn mobil und auf Trab.
Wir wünschen Peter für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Gesundheit.
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